GRÜNE Uri wünschen sich mehr Tempo beim Fotovoltaikausbau
Die GRÜNEN Uri haben sich in der Vernehmlassung im Grundsatz zustimmend zur Gesamtenergiestrategie 2030 geäussert. Sie fordern jedoch eine schnellere Gangart, um den offiziellen klimapolitischen Zielen «netto null im Jahr 2050» gerecht zu werden.
Seit dem Jahr 2008 richtet der Kanton Uri seine Energiepolitik nach der Gesamtenergiestrategie des Kantons Uri. Im 2013 wurde diese erstmals aktualisiert. Heute legt die Urner Regierung ihren Entwurf zur Gesamtenergiestrategie 2030 vor. Diese schliesst an die langfristige Vision der 2`000 Watt-Gesellschaft mit klimaneutraler Energieproduktion bis 2050 an.
Die GRÜNEN Uri sehen: die Regierung geht in die richtige Richtung. Doch das Schritttempo ist gemächlich gewählt und nicht das eines Klimavorreiter-Kantons, wie es sich der Regierungsrat in seinen Legislaturzielen vorgenommen hat. Der Fokus wird sehr stark auf die Wasserkraft gelegt. Es macht Sinn die bestehenden Wasserkraftwerke zu optimieren, sofern dies ökologisch vertretbar ist. Das Ausbau-Potenzial der Wasserkraft ist jedoch bald ausgeschöpft. Zusätzliche Bauten von Wasserkraftwerken – etwa an der Meienreuss – sind für die GRÜNEN Uri ein absolutes NO-GO.
Die Fotovoltaik wird stiefmütterlich behandelt
Die Fotovoltaik hingegen ist unbestrittenermassen die Energieform mit dem grössten brachliegenden Ausbaupotenzial. Hier versäumt es die Regierung wiederholt dieses Potenzial auf Urner Dächern und Fassaden auch nur annähernd auszuschöpfen. Beim Ausbau der Fotovoltaik belegt Uri weiterhin den hintersten Rang in der Schweiz. Um dieses Potenzial auszuschöpfen braucht es attraktivere Einspeisetarife, gute Informationen für Zentrale Eigenverbrauchsgemeinschaften und einen vorbildlichen kantonalen Gebäudepark.
Bifacialer Solarzaun für häusliche Anwendungen (Bild: Next2Sun.de)
Energieeffizienz weiter forcieren, Verkehrssektor anpacken
Der Energieverbrauch muss weiter gesenkt werden. Das sehen auch die GRÜNEN Uri so. Um die richtigen Anreize zu setzten braucht es eine Erweiterung der heutigen Förderinstrumente. Neu sollen Darlehen oder Bürgschaften für energetisch effiziente Gebäude zur Verfügung stehen. Zudem soll der Kanton mit einem Minergie Eco Standard für seinen Gebäudepark als Vorbild vorausgehen.
Für die Dekarbonisierung von Gebäuden liegt für die GRÜNEN Uri ein grosses Potenzial in der Kombination von Fotovoltaik zur Stromproduktion und dem Kältebereich, die vom überschüssigen Storm an sommerlich heissen Tagen profitieren kann. Beim Verkehr braucht es nicht alleine die Umstellung auf emmissionsfreie Antriebstechnologien, sondern eine forcierte Umstellung auf Langsamverkehrsmittel.
Altdorf, 23. Mai 2022