Hintergründe zum Marinas-Projekt
Der Andermatt-Investor Samih Sawiris will in Flüelen und im Cheddite-Areal Isleten künstlich angelegte Bootshäfen, Hotels, Apartment-Blocks, Geschäfte und Restaurants bauen. Wir wollen das nicht!
Mitte 2021 gab Investor Samih Sawiris bekannt, er beabsichtige in Flüelen und an der Isleten zwei künstlich angelegte Bootshäfen, Hotels, Apartment-Blocks, Geschäfte und Restaurants zu bauen. Für die GRÜNE Uri ein absolutes NO-GO in diesem Gebiet.
An einer Pressekonferenz am 9. Februar 2022 zieht sich Samih Sawiris von seiner Projektidee einer Marina in Flüelen zurück. Die Pläne für das ehemalige Cheddite-Areal an der Isleten, welches bereits im Besitz des Investors ist, werden indes weiterverfolgt. Die GRÜNE Uri wehrt sich weiterhin gegen die angekündigte Projektidee.
Öffentlicher und kostenfreier Zugang
Das ehemalige Areal der Cheddite soll der Öffentlichkeit, insbesondere der Urner Bevölkerung, kostenfrei zugänglich gemacht werden. Eine naturnahe Umgestaltung mit Einbezug der Geschichte dieses denkwürdigen Ortes und der bereits bestehenden Attraktionen sind zwingend.
Bereits heute gibt es viele unterschiedliche «Nutzer*innen» der Uferzone. Dass es künftig ausreichend Platz für alle Bedürfnisse haben wird, bezweifeln wir und finden deshalb: Es braucht keinen intensiven, sondern sanften Tourismus an diesem Ort.
Die Natur müssen wir schützen und erhalten
Wir finden an die Uferzone gehört ausschliesslich naturnaher Tourismus der die bestehenden Attraktionen einbezieht. Wenn es denn überhaupt Eingriffe in die Landschaft braucht sollte, dann müssen diese minimal und sanft sein. Die Gewässerzone ist sensibel.
Weniger statt mehr Verkehr auf See, Strassen und in der Luft
Wir sind für einen Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und wollen nicht noch mehr motorisierten Individualverkehr. Doch genau dies wird die Folge sein und zwar auf den Strassen, dem See und vermutlich auch in der Luft.
Wie es der kantonale Richtplan vorsieht, sollen Standplätze für den privaten Schiff- und Bootsverkehr in bestehenden zentralen Hafenanlagen zusammengefasst werden. Es soll keine neuen Hafenanlagen geben, die den privaten Schiff- und Bootsverkehr intensivieren.
Wo ist die Marina geplant?
Wie gross ist die Flächen?
An der Isleten sind es rund 6 Hektaren.
Wem gehört das für die Marina vorgesehene Areal?
Grundbuch Bauen (Gemeinde Seedorf): Liegenschaft Nr. 152 (Hauptbuchblatt 20), Plan Nr. 25, Plan Nr. 26, Harder, Isleten (160’552 m² Gebäude Assek. Nr. 108 (123 m²)
Eigentümer: Arolla Pine Holding AG, UID CHE-481.553.902, Bauenstrasse 5, 6466 Bauen (bereits verkauft an Sawiris)
Wer nutzt die Flächen heute?
Verschiedene Handwerker und Clubs.
Welche Zonenvorschriften gelten auf den Arealen?
An der Isleten ist es hauptsächlich Industriezone, teils Wohnzone, teils Wald, und Gewässerraum.
Welche Baudenkmäler und Kunstobjekte sind gefährdet?
An der Isleten ist es ein Wandbild von Heinrich Danioth an einem der Gebäude am See und das älteste Fabrikgebäude des Kantons. Dazu kommen teils gut erhaltene Fabrikeinrichtungen.
Was sagt der Regierungsrat zum Projekt?
Siehe dazu die Antwort auf die Kleine Anfrage Eveline Lüönd, Schattdorf, zu den geplanten Marinas am Urnersee.
» Antwort des Regierungsrats lesen
Welche alternativen Nutzungen der Areale sind denkbar?
Im 2012 hatte die Hochschule für Technik Rapperswil eine Umsetzungsidee für das ehemalige Cheddite-Areal skizziert.