Vernehmlassungsantwort zur Revision der Stundentafeln der Volksschule
Die GRÜNEN Uri begrüssen die Revision der bestehenden Stundentafel mit der Ausrichtung auf eine erhöhte Flexibilität und der Aufwertung des selbstorganisierten Lernens. So wird den überfachlichen Kompetenzen die notwendige Bedeutung zugeteilt.
Die Einführung von Unterrichtszeiten in Minuten anstelle von Lektionen sehen wir als sinnvolle Massnahme, um den Schulen mehr Flexibilität in der Unterrichtsgestaltung zu ermöglichen. Auch die Ersetzung klassischer Fachlektionen durch individuelle Lernzeit wird von uns unterstützt. Dieses Modell entspricht den heutigen Lernbedürfnissen und wird bereits in anderen Kantonen erfolgreich praktiziert.
Stärkung der Sprachenvielfalt
Dass der Italienisch-Unterricht zukünftig besser in die Stundentafel integriert werden kann, erachten die GRÜNEN Uri als relevante Änderung, die den Lernenden ermöglicht, dieses Fach im Rahmen ihres regulären Stundenplans zu absolvieren. Bei der heutigen Umsetzung erachten es Lernende als unattraktiv, das Fach Italienisch zu besuchen, da dies ausserhalb des regulären Stundenplans angeboten wird. Mit dem Vorschlag, das Fach Französisch während der gesamten Oberstufe für alle obligatorisch zu erklären, sind die GRÜNEN Uri einverstanden. Diese Anpassung wird als wichtig erachtet, um eine Annäherung an die Sprachstrategie der EDK zu erreichen, da der Kanton Uri diese mit der aktuellen Umsetzung nicht einhält. In anderen Kantonen der Schweiz ist dies gängige Praxis, die sich bewährt.
Religionsunterricht als Wahlfach
Kritisch sehen wir die geplante Festsetzung von 45 Minuten katholischem Religionsunterricht pro Woche in allen Schuljahren. Die GRÜNEN Uri schlagen vor, den konfessionellen Religionsunterricht als Wahlfach zu definieren. Der Glaube gehört zu den besonders schützenswerten Daten. Mit der Umsetzung des Wahlfachs müssen Eltern ihre Religion gegenüber der Schule nicht offenlegen. Nicht alle Lernenden besuchen den katholischen Religionsunterrricht. Daher ist die Definition des Fachs als Wahlfach die passende Umsetzungsform.
Aktuell führt die Möglichkeit des Wahlfachs Französisch zur Abwahl des Fachs. Die Lernenden sind sich der Konsequenz der Abwahl oft nicht bewusst. Bei weiterführenden Ausbildungen kann die kurze Dauer des Besuchs von Französisch-Unterricht negative Folgen haben.
Fazit
Insgesamt begrüssen wir die Richtung der Reform, insbesondere die Förderung selbstständiger Lernformen, die Aufwertung sprachlicher Bildung und die stärkere Flexibilisierung des Unterrichts. Anpassungsbedarf sehen wir beim konfessionellen Religionsunterricht, der unserer Meinung nach freiwillig sein sollte.
Vernehmlassungs-Antwort zur Revision der Stundentafeln der Volksschule Grüne_Uri