Die Prognosen zum demografischen Wandel sind schon seit einiger Zeit bekannt. Die GRÜNEN Uri begrüssen deshalb eine vorausschauende Weiterentwicklung der Langzeitpflege in unserem Kanton. In ihrer Vernehmlassung äussern sie aber auch Bedenken: „Die Vision, die Menschen so lange wie möglich zuhause leben und wohnen zulassen, klingt grundsätzlich gut, ob sie mit der geplanten Umsetzung in Form einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft und in nützlicher Frist auch realisiert werden kann, ist für uns nicht im gleichen Masse sicher.“

Die integrierte Versorgung für die Langzeitpflege zu koordinieren, beurteilen die GRÜNEN als sinnvoll. Sie fordern jedoch eine ganzheitliche Herangehensweise, die nicht erst ansetzt, wenn erste Hilfsangebote genutzt werden müssen, sondern bereits im noch selbstständigen und autonomen Alter –  im Sinne von Gesundheitsförderung und Prävention. „Wichtig ist, dass die Betroffenen gut beraten und begleitet sind, wo notwendig auch aufsuchend.“

 

Skeptisch gegenüber Aktiengesellschaft

Die Schaffung einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft, die alle in Bereich Alter aktiven ambulanten und stationären Institutionen und Organisationen zusammenfasst, ist in den Augen der GRÜNEN eine schwierige Aufgabe: „Damit alle Gemeinden gemeinsam mit dem Kanton an einem Strick ziehen, wird es viel Zeit und Ressourcen benötigen.“ Es muss nicht nur den verschiedenen Zielgruppen der Langzeitpflege, sondern auch den Mitarbeitenden in den Organisationen Rechnung getragen werden. Zudem müsste die neue Trägerschaft aus Sicht der GRÜNEN bereits den kommende Abbau nach der «Babyboomer-Welle» mitdenken.

 

Altersstrategie nötig

Die Partei fordert als ersten Schritt – noch vor dem Projekt zur Weiterentwicklung der Langzeitpflege – eine gemeinsame Altersstrategie von Kanton und Gemeinden. Sie soll eine ganzheitliche Sicht auf das Thema «Alter(n)» aufzeigen. Gleichzeitig müsse man die heute bereits bestehenden Angebote im Sinne einer integrierten Versorgung ausrichten.  In erster Linie müsse man von den Bedürfnissen älterer Menschen ausgehen: „Bevor eine neue Institution aufgebaut wird, braucht es mehr Wissen darüber aus erster Hand.“

 

Altdorf, 3. April 2024