Vieles bleibt ungewiss

Am 6. April 2022 informierte die Isen AG, unterstützt von der Regierung und den Gemeinderäten Seedorf und Isenthal über ihre Pläne für das Areal der stillgelegten Sprengstofffabrik Cheddite auf der Isleten. Es scheint, als wäre die Zeit zwischen der letztjährigen Ankündigung und der Informationsveranstaltung nicht genutzt worden, denn weiterhin zeigt der Andermatt-Investor Samih Sawiris lediglich Projektskizzen und lässt damit viele Punkte im Unklaren.

Für die GRÜNEN Uri zeigt die Projektskizze indes klar die überdimensionierte Idee eines künstlich angelegten Jachthafens von Samih Sawiris auf. Auch die Aussagen über die angestrebte Rentabilität seines neuen Investitionsprojekts lässt keinen Zweifel offen, dass jeder Quadratmeter Gewinn bringen muss und der Mehrwert für die Naherholung der Urner Bevölkerung unwichtig ist. Welche Folgen das Vorhaben für die Bevölkerung der betroffenen Gemeinden haben wird, bleibt im Dunkeln.

Unverständliche Position der Regierung und Gemeinderäte

Die Regierung hält sich an der Informationsveranstaltung zurück und verweist auf ihren 21-seitigen Bericht, welcher den rechtlichen und planerischen Rahmen und die öffentlichen Ziele und Anforderungen der Arealentwicklung aufzeigt. Dort betont sie, wie wertvoll das Gebiet für Naherholung, Natur- und Heimatschutz etc. sei. Auch wird ersichtlich, dass die Projektidee Änderungen nach sich zieht, die nicht nur auf Ebene der Gemeinden Seedorf und Isenthal verhandelt werden. Eine Umzonung auf der Isleten kann nur nach der Anpassung des kantonalen Richtplans legitimiert werden. Und auch die Umlegung der Bauenstrasse wird nicht ohne Mitsprache der gesamten Urner Bevölkerung möglich sein.

Die vorgestellt Projektskizze überschreitet die Rahmenbedingungen in einem derartigen Umfang, dass man sich doch hinterfragen darf, wieso sich die Regierung und Gemeinderäte weiterhin hinter den Investor Samih Sawiris stellen. Sie wären besser beraten einen Marschhalt einzulegen, alternative Projektideen zu prüfen und eine neutrale Position zu beziehen.

Die korrekte Positionierung von Regierung und Gemeinderäten wäre an der Seite der Bevölkerung und deren Bedürfnissen.

Idee der GRÜNEN Uri

Die GRÜNEN Uri schlagen vor, dass das Gelände im Sinne eines naturnahen und sanften Tourismus weiterentwickelt und für die lokale Bevölkerung und Touristen geöffnet wird. Ein Naherholungsgebiet für alle mit Feuerstellen, Unterständen, Parkbänken etc. Sie schlagen vor, dass das Gelände von der öffentlichen Hand oder einer Stiftung erworben und der Bevölkerung nach der Eliminierung der Altlasten und einer Ausweitung und Renaturierung des Bachlaufs, ohne grosse baulichen Veränderungen und unter Erhaltung der schützenswerten Baumgruppen und Gebäude zur Nutzung zur Verfügung gestellt wird. Die ehemalige Kantine könnte zu einem Restaurant am See und der kleine Hafen als Anlegestelle für kleine Boote umgebaut und das alte Fabrikgebäude, das Bürogebäude und die Villa im Sinne von bewohnten Baudenkmälern umgenutzt und belebt werden. Die GRÜNEN Uri betrachten es auch als Bereicherung, wenn wie heute, ein Campingplatz zur Verfügung steht und einige der aktuellen Gebäudenutzungen weiterhin möglich bleiben. Vorstellen können sie sich auch einen kleinen Industrielehrpfad in Erinnerung an die Anfänge der Urner Industrie.

 

Altdorf, 28. April 2022