Interpellation Selbstständig und würdevoll zuhause Altern
Am 14. Dezember 2022 reichte die GRÜNE Landrätin Eveline Lüönd folgende Interpellation ein:
Die Feststellung «.Wir werden immer älter» gilt auch für den Kanton Uri. Laut Prognosen des Bundesamtes für Statistik nimmt der Anteil von Über-65-Jährigen an der ständigen Wohnbevölkerung des Kantons Uri bis 2025 stark zu. Neben der höheren Lebenserwartung und geburtenstarker Jahrgänge, die ins AHV-Alter kommen, trägt auch die Abwanderung jüngerer Generationen zu einem erhöhten Anteil Einwohner*innen ab 65 Jahren bei. Auch möchten die Menschen immer länger in den eigenen vier Wänden und in der angestammten Gemeinde wohnen bleiben. Dies entspricht auch der Prämisse für die Gesundheitsversorgung «ambulant vor stationär». Doch diese Entwicklung bringt verschiedene Herausforderungen mit sich.
In Uri liegt die Verantwortung für die allgemeine öffentliche Fürsorge bei den Gemeinden, ausgenommen jenen Aufgaben, die explizit dem Kanton zugewiesen sind. Diese Ausgangslage führt zu Ungleichheiten zwischen den Gemeinden, wenn es um ein würdevolles und selbstständiges Altern zuhause geht. Damit alle Einwohner*innen im Alter möglichst gleiche Chancen für ein würdevolles und selbstständiges Leben zuhause haben, braucht es eine übergeordnete und griffige kantonale Strategie und Koordination.
Es interessieren uns deshalb folgende Fragen in diesem Zusammenhang:
- Das kantonale Altersleitbild stammt aus dem Jahr 2005. Die Umsetzungsverantwortung für diverse Massnahmen sind unterschiedlichen Organisationen zugewiesen. Wie ist der Umsetzungsstand der Massnahmen? Braucht es eine Aktualisierung des Leitbildes?
- Wer ist auf kantonaler Ebene für die Umsetzung des Leitbildes verantwortlich? Braucht es für die Umsetzung mehr personelle und finanzielle Ressourcen?
- Wie wird die ältere Bevölkerung und deren Angehörige in die Ausarbeitung der Angebote und Massnahmen auf strategischer Ebene einbezogen?
- Mit der Fachstelle für Altersfragen gibt es eine zentrale Anlaufstelle für die Bevölkerung im Kanton Uri. Welches sind deren Aufgaben? Ist dieser Aufgabenkatalog ausreichend, um die Funktion einer kantonalen Fachstelle zu erfüllen? Welches sind allfällige Lücken und werden diese in naher Zukunft geschlossen?
- Werden die Bedürfnisse und der Bedarf für den Altersbereich mit Einbezug aller Akteure, der ältere Bevölkerung und deren Angehörigen systematisch erhoben (bspw. mit dem Implementieren einer kantonalen Alterskommission)? Wenn nein, ist dies geplant, wie und wann?
- Die Angebote und Massnahmen im Altersbereich in den Urner Gemeinden sind unterschiedlich. Wie garantiert der Kanton eine möglichst hohe Chancengleichheit für die Bevölkerung? Braucht es dazu eine Erweiterung der
gesetzlichen Grundlagen? Welche wären dies?